METALL-INNUNG

Mainfranken-Mitte
 

Gewinnen mit der besten Rose Deutschlands

Essen, 4.12.2014 -

Rosen haben samtige Blätter, Dornen und gemeinhin keine Kanten. Eines anderen belehrte der bundesweite Jugendwettbewerb des Metallhandwerks im Herbst 2014. Späne fielen keine, als der handwerklich interessierte Nachwuchs insgesamt 500 Metallrosen-Bausätze auf Messen maßgerecht bearbeitete und dem harten Stahl die Anmut der "Königin der Blumen" verlieh - oder besser "einhämmerte". Aus den rund 500 Werken, die bei insgesamt elf Aktionen entstanden, trafen Jurys vor Ort eine Vorauswahl und nominierten je eine Rose für die Endrunde. Luna Keller aus dem baden-württembergischen Bopfingen setzte sich gegen ihre Mitstreiter mit der am besten gearbeiteten Metallrose durch. Während der 2. Ausbildungs- und Studienmesse am 23. November 2014 am Kreisberufsschulzentrum in Ellwangen kürte Ingolf Pfeifer, Innungsbeauftragter des Bundesverband Metall (BVM), die Studentin und übergab den ersten Preis, ein Tablet. Unter den Gratulanten war auch Oberbürgermeister Karl Hilsenbek. Der zweite Preis, ein Smartphone, geht am 16. Dezember nach Aachen. Die drittplatzierte Königin Metallblume kommt aus Recklinghausen. Der staatlich geförderte Praxiswettbewerb dient der Berufsorientierung im Metallhandwerk. "Es war faszinierend zu sehen, was die Jugendlichen in der kurzen Zeit aus dem Metall herausholten. Uns war es wichtig, Jugendliche gleich praktisch an das Metallhandwerk heranzuführen, das sogar künstlerische Facetten haben kann. Aber auch die Life-Work-Balance stimmt in den meisten Handwerksbetrieben, und die Bezahlung ist im Branchenvergleich ebenfalls gut", so Pfeifer.

Danke für die Blumen

Die Gewinner-Rose gestaltete Keller am Tag des Handwerks auf der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd. Sie überzeugte die lokale Jury mit einer detaillierten Bearbeitung des Metalls, die sie für den deutschlandweiten Wettbewerb einreichten. In der bundesweiten Endauswahl setzte sie sich gegen zehn weitere nominierte Rosen durch. Innerhalb von 45 Minuten musste die junge Frau die Blüte und Blätter einer Rose aus einem Metall-Bausatz in Form biegen, hämmern und meißeln. Das Schweißen des Metall-Bausatzes übernahm Obermeister Klaus Fürst, der die Aktion betreute. Mehrere Bundesländer beteiligten sich nach diesem Muster zwischen September und Oktober auf Ausbildungsmessen an dem Rosen-Wettbewerb, der um den Nachwuchs im Metallhandwerk warb. Er entpuppte sich als Publikationsrenner. Dass viele Jugendlichen und Eltern die handwerkliche Erfahrung als positiv beschrieben, macht Obermeister Klaus Fürst "auch ein bisschen stolz. Denn er gibt seinen Beruf mit viel Herzblut weiter und ihm ist es wichtig, dass der Funke überspringt." Von ihren Erstlingswerken trennten sich die meisten Laien-Künstler trotz der Aussicht auf einen der attraktiven Preise nicht und nahmen die Rosen mit.

Welcher Beruf passt am besten zu mir?

Jede Region bietet unterschiedliche Berufs- und Karrierechancen. Handwerk und Industrie buhlen dort gemeinsam um talentierte Jugendliche. "Bewerber um die Ausbildungsplätze sind heute ein knappes Gut", erklärt Ingolf Pfeifer. "Ausbildungsmessen ermöglichen einerseits den direkten Kontakt der Betriebe zu den Besuchern und andererseits geballte Informationen und ein erstes Schnuppern in die Berufe hinein. Sie sind gleichzeitig Umschlagsbörse für Praktika und Ausbildungsplätze." Der Zulauf der Aktion bestätigt den großen Orientierungsbedarf. "Der Praxiswettbewerb hat das Metallhandwerk direkt erfahrbar gemacht. Wer hier mitmachte, der beantwortet die Frage, ob dieser Beruf auch Spaß macht", so Pfeifer weiter. Die Anfertigung der Metall-Rose sprach weiblich und männliche Jugendliche und deren Eltern an und ermöglichte einen realen Eindruck vom Metallhandwerk.
Der Publikumsmagnet "schönste Metallrose" ist eines der prominenten Schlusslichter des Verbundprojekts "Xenos II - Heavy Metal - Unsere Zukunft im Metallhandwerk". Der BVM, die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk und das Bildungswerk deutscher Metallhandwerke unterstützen damit bis Ende 2014 in gemeinsamen Aktionen die Metallhandwerksbetriebe bei ihrer Nachwuchswerbung. Eines der Ziele ist zu zeigen, dass das Metallhandwerk vielfältig, abwechslungsreich und zukunftssicher ist. Das Metallhandwerk bietet ganz unterschiedliche Berufe mit vielen Spezialisierungen. Nach einer gemeinsamen Grundausbildung als Feinwerkmechaniker oder Metallbauer entscheiden sich die Auszubildenden für eine der vielen Spezialisierungen oder Fachrichtungen. "Für alle Berufe gilt: Wer einen Metallberuf ergreift, dem eröffnen sich Chancen lebenslang zu lernen. Die für kleine und mittlere Unternehmen typische Teamarbeit erfordert Engagement und Eigenverantwortung", erklärt Pfeifer. Metallhandwerker arbeiten in der Solar- oder der Steuerungstechnik, sind Schweißer, Meister, Bauleiter, Konstrukteur, Service-Fachmann, Werkstattleiter, Techniker, Fachwirt und vieles andere mehr.
Innerhalb des Projektverbunds realisierte der BVM als Projektleiter den bundesweiten Jugendwettbewerb um die schönste Metall-Rose Deutschlands. Ingolf Pfeifer, Innungsbeauftragter im BVM, war im Rahmen des Förderprojektes Xenos II auf den Metallrosen-Bausatz aufmerksam geworden, den die Nürnberger Metallinnung nutzte. Er ist über den Bundesverband Metall gegen Erstattung von Selbstkosten bestellbar.

BU: Luna Keller (Mitte) bearbeitet den Stahl herausragend gut und gewann bei dem bundesweiten Metallrosen-Wettbewerb ein Tablet
Foto: J. Schneider

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